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15.11.2006

Münster (dpa/lnw) Die deutsche Bundesregierung und das US-Militär haben bei allen Meinungsverschiedenheiten über das Vorgehen gegen Saddam Hussein auch Gemeinsamkeiten: Sie legen ihre Sicherheit in die selben Hände.

dpa - Tickermeldung

 

Die Münsteraner Firma HAVERKAMP stellt seit 20 Jahren Sicherheitstechnik erster Güte her und rüstet vom Privatmann bis zum Regierungsmitglied, von der US-Kaserne bis zum Wirtschaftskonzern alles aus, was schützenswert ist und im Fadenkreuz potenzieller Attentäter stehen könnte.
Erst vor kurzem haben wir deutsche Vertretungen in der ganzen Welt gesichert, sagte HAVERKAMP -Geschäftsführer Ulrich Weynell. Fußball-Teamchef Rudi Völler greift auf die Spezialprodukte aus Münster genauso zurück wie Modedesigner Wolfgang Joop oder die US- Fast-Food-Kette McDonalds. Das Unternehmen ist führend und anerkannt, wir sind zufrieden, sagt ein Sprecher des Leverkusener Bayer-Konzerns, ebenfalls Kunde des Münsteraner Mittelständlers mit 100 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 27,5 Millionen Euro.

Und auch der Bundesverband der Hersteller und Errichter von Sicherheitssystemen (bhe) stellt HAVERKAMP das Zeugnis eines Musterschülers aus. „Deutsche Sicherheitstechnik ist wegen der hohen Qualitätsanforderungen allgemein führend in der Welt“, sagt Urban Brauer. HAVERKAMP sei eines der Unternehmen, die in ihrem Hauptgeschäftsfeld, der Folienbeschichtigungen von Fenstern, der internationalen Konkurrenz voran schreiten. Neben den selbst entwickelten Beschichtungsverfahren bietet Haverkamp inzwischen auch komplexe Komplettlösungen in der Sicherheitstechnik und Sicherheitszäune an.

Vor 20 Jahren haben die Brüder Bernhard und Ulrich Haverkamp ein Verfahren entwickelt, das die Sicherheit von Gebäudefassaden beinahe revolutionierte. Statt immer dicker werdender, so genannter Panzer-Gläser einzubauen beschichteten die damaligen Jungunternehmer herkömmliches Fensterglas mit Spezialfolien. Schleudern Angreifer gegen eine so gewappnete Scheibe etwa ein Molotow-Cocktail oder beschießen sie mit Schusswaffen von der Zwille bis zum Nato-Gewehr, bleibt ihr Erfolg bescheiden.

Das Geheimnis ist, dass das gesplitterte Glas im Rahmen gebunden wird, sagt Weynell. Selbst hartnäckige Axthiebe gegen das folienbewährte Glas oder die Detonation von 50 Gramm Sprengstoff in unmittelbarer Nähe lassen Eindringlinge verzweifeln, wie er anschaulich demonstriert. Die Scheibe ist nach einem solchen Angriff zwar gesprungen, die gefährlichen Splitter bleiben jedoch im Rahmen. 80 Prozent aller Toten und Verletzten nach Explosionen sind durch die Gegend schießende Glaßplitter zurückzuführen, sagt Weynell unter Berufung auf Studien der US-Army.

Die Anschläge des 11. September 2001 und der Angst vor Vergeltungsanschlägen im Zuge des Irak-Kriegs haben die Auftragsbücher von Haverkamp weiter gefüllt. Wenn es um ganz besondere Missionen geht, klingelt das Telefon von Christoph Ahlke. Der Monteur kommt dann zum Einsatz, wenn es besonders heikel wird. Erst vor wenigen Wochen hat er die Fenster deutscher Gebäude in Bagdad mit sprengstoffhemmenden Folien beschichtet, zuvor war er in Ramallah im Palästinenser-Gebiet auf Montage. Ob sich seine Arbeit gelohnt hat, wird sich wohl in den nächsten Wochen zeigen.

 

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