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15.11.2006

Wie sich der humane Strafvollzug mit höchster Sicherheit in Einklang bringen lässt

CD Sicherheitsmanagement - Nicht martialisch

 

Hohe Mauern, S-Draht, durchschusshemmende Glaskonstruktionen und intensive Kontrollen – ein Bild, das in vielen Köpfen herumgeistert, wenn das Stichwort „Justizvollzugsanstalt“ fällt. Tatsächlich sind jedoch die Richtlinien des humanen Strafvollzugs zu berücksichtigen. Danach hat jeder Inhaftierte das Recht auf eine menschenwürdige Unterbringung. Beides unter einen Hut zu bringen, bereitet vielen Planern, Architekten, Ingenieuren und Justizbeamten immer wieder Kopfzerbrechen.
5,50 Meter sind sie hoch, die Mauern rund um das Areal der JVA Bielefeld-Brackwede 1. In anderen Gefängnissen ist es ähnlich. Häufig sind die Mauerkronen mit Kombinationen von S-Draht-Rollen und Steckmetall-Übersteigschutz versehen, ebenso die Dachkanten der Gebäude. Abschreckend und sinnvoll sagen die einen; im Prinzip zu überwinden und nicht mit dem humanen Strafvollzug vereinbar sagen die anderen. Die Diskussion hält an.
S-Draht-Rollen sind eine einfache und kostengünstige Lösung zur Absicherung von Mauerkronen. Doch stellen sie ein wirkliches Hindernis für Ausbruch dar? „Nein“, meint Werner Sielenkemper, Projektleiter der HAVERKAMP Security Fences GmbH. „Wenn es die Konstruktion einer Übersteigsicherung ergonomisch möglich macht, sie zu überwinden, wird dieser Fall früher oder später eintreten Selbst die Gefahr erheblicher Verletzungen durch S-Draht, das hat die Vergangenheit immer wieder gezeigt, schreckt nicht davor ab, es zu versuchen.“ Zusätzlich steht der ursprünglich für militärische Zwecke entwickelte S-Draht stark in der Diskussion um den humanen Strafvollzug. Sein Entstehungs-hintergrund und die optisch martialische Wirkung lassen immer wieder den Ruf nach Einhaltung der Richtlinien laut werden.
HAVERKAMP Security Fences GmbH, eine Tochter der HAVERKAMP GmbH (beide Münster), hat sich mit diesem Problem auseinandergesetzt und eine leistungsfähige und gleichzeitig optisch weniger martialisch wirkende Lösung entworfen. Mit dem System PrisonGARD hat HAVERKAMP eine effektive Übersteigsicherung entwickelt, die auch den Richtlinien des humanen Strafvollzugs entspricht. Die Technik berücksichtigt die ergonomischen Möglichkeiten eines kletternden Menschen. Ohne technische Hilfsmittel ist das Überwinden dieses Systems praktisch ausgeschlossen - eine Wirkung, die die im Vergleich höheren Kosten von S-Draht-Rollen deutlich aufwiegt. Selbst ein SEK-Team der Polizei ist bei einem Übersteig-Testversuch gescheitert. Speziell angepasste Detektionssysteme erkennen zusätzlich die Verwendung von Seilen und Wurfankern sowie bereits die Annäherung von innen oder außen. „Im Prinzip lässt sich jeder Mauertyp, jedes Zaunsystem und jede Dachkante damit aus- und nachrüsten“, so Sielenkemper. Als Übersteigsiche-rung ist der Einsatz von PrisonGARD ab einer Höhe von 4,60 m sinnvoll.
Das Interesse an PrisonGARD besteht übrigens nicht nur bei Justizvollzugsanstalten. Aufgrund der Kombination Hochleistungs-Sicherheit und Menschlichkeit bekunden auch forensische Kliniken Interesse an diesem System.

 

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